Was bedarf wirklich einer Reformation? Zur Rede Michael Succows

Im Greifswalder Dom versammelten sich heute Gläubige und Neugierige anlässlich des Reformationstages zum Gottesdienst. Die evangelische Kirchengemeinde St. Nikolai lädt hierfür jedes Jahr außergewöhnliche Menschen zu einer Rede von der Kanzel ein, die beruflich keine Prediger oder Pastoren sind. Durchaus als „Wanderprediger für den Naturschutz“ bekannt, fiel jene ehrvolle Aufgabe dieses Jahr Professor Michael Succow zu.

Michael-Succow-kanzel

Professor Succow ist Träger des alternativen Nobelpreises, weil er sich für das Schaffen von Naturschutzgebieten einsetzt. In seiner Rede betonte er eindringlich die Notwendigkeit einer Agrarwende. Das bloße Augenmerk auf Profitmaximierung der Großindustrie habe fatale Folgen für die heimische Natur und Artenvielfalt und somit auch auf uns Menschen. Die Reformation, die es also eigentlich braucht, ist die Reformation der Agrarproduktion – weg von Naturfeindlichkeit hin zu einem Zusammenspiel.

Professor Succow brachte seine Rede schließlich in einem Satz auf den Punkt: „Zerstören wir die Natur, gehen wir zugrunde.“

Link: weitere Informationen auf den Seiten der Succow-Stiftung

 

1 Response

  1. Die Reformation ist ein weiter wichtiges Geschehen. Gewissermaßen die permanente Reformation. Schön, wenn sich Menschen dafür einsetzen. Das sind die Christen dieser Welt. Menschen, die das Christliche in sich gefunden haben. Was nichts anderes heißt als, das sie das Menschliche in sich tiefer gefunden haben. Und in diesem Sinne würde es wahrscheinlich gut weiter helfen, wenn schöne alte Kirchen auch im Land der ehemaligen DDR noch mehr erhalten würden. Als Orte der tieferen und weiteren Menschlichkeit. Aber nicht im Rückgang auf eine alte bürgerliche Christlichkeit.

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