Kliniktasche
Es gibt das Gerücht, dass man das meiste wieder unausgepackt/ungenutzt mit nach Hause nimmt. Es macht Sinn, eine kleine Extra-Tasche für den Kreißsaal zu packen – weil der große Koffer dort keinen Platz hat und meist auf der Wochenbettstation aufbewahrt wird.
Ich versuche, die Sachen in absteigender Wichtigkeit zu sortieren. Falls du nicht weißt, ob dein Partner in jedem Fall dabei sein kann, ist es vielleicht ratsam eher einen Rollkoffer zu packen, damit du das ganze besser transportieren kannst 🙂
für den Kreißsaal
- bequeme Schuhe, zum Umherlaufen, leicht rein-und rausschlüpfen
- Strickjacke, weil man manchmal Schüttelfrost bekommt
- rutschfeste Socken, warme Socken
- Knabbereien (auch für den Mann), Drinks
- Wärmflasche als Schmerzlinderung
- Schlauchschal / Bondingshirt
- Lanolin oder Lippenbalsam
- evtl. Haargummi
für die Wochenbettstation
Pflege
- Zahnbürste, Zahnseide & Zahnpasta
- Badelatschen
- Shampoo (neutral, nicht duftend, damit das Baby nicht vom Duft irritiert ist)
- 1 Duschhandtuch, 1-2 kleine dunkle Handtücher (werden zumeist nicht vom Krankenhaus gestellt und durch den Wochenfluss werden sie schnell dreckig)
- Creme
- Lanolin oder Heilwolle für die Brustwarzen (auch vorbeugend drauf tun) – wobei Brustwarzensalbe oft vom Krankenhaus in kleinen Packungen ausgegeben wird
- evtl. Nasenpflege-Spray, um der trockenen Klinikluft etwas entgegen zu setzen & Hustenbonbons gegen trockenen Hals
- Haarbürste, Haargummis, evtl. Fön
Kleidung
- weite Shirts
- bequeme Jogginghose oder Umstandshose
- auf der Vorderseite aufknöpfbares Hemd / Still-Shirt
- Latschen / Sandalen
- Strickjacke / Pullover
- warme Socken / Stulpen
- Stilleinlagen
- Unterwäsche (Netzschlüpfer) und Binden gibt es vor Ort
für den kleinen neuen Menschling
- Schnuffeltuch, dass nach dir riecht (einfach schon eine zeitlang vorher mit ins Bett genommen)
- Tragetuch und/oder Pucktuch (ebenfalls mit eigener Duftnote)
- Stillkissen fürs bequeme Liegen und Stillen – gibts oft auch von der Klinik geliehen
- Kleidung, Schlafsack und Wickelutensilien werden vom Krankenhaus gestellt
außerdem
- wichtige Dokumente (Pass, Geburtsurkunden, Heiratsurkunde, Mutterpass)
- Medikamente und Einnahmeplan
- Handy, Netzteil – mit einem Tarif, der mobiles Internet ermöglicht
- Nachtlicht, wenn du lichtempfindlich bist und lieber eine schöne Atmosphäre zaubern willst. Die Lampen in einer Klinik sind meist doch sehr grell oder strahlen hartes Licht
- ggf. Ohrstöpsel
- Notizheft und Stift (Fragen bis zur nächsten Gelegenheit notieren…)
- ggf. mp3 Player oder Bookreader für Wartezeiten, in denen man nicht schlafen kann
- Beutel / Tüten für Schmutzwäsche und anfallenden Kram
für den kleinen Hunger
- Bananensaft oder VitaMalz o.ä., manche schwören auf eine Flasche Cola
- Apfelmus
- hochkalorische Getränke, zB Fortimel
- Nüsse, Kekse
- Bananen, Äpfel
- Salami… oder anderes worauf man sich schon freut
für den Heimweg
- bequeme Kleidung (manchmal ist die Kleidung verschmutzt, mit der man ins Krankenhaus gekommen ist), die auch im 6. Monat gepasst hat (weil der Bauch ja noch da ist)
- Body, Strampler o.ä. für Baby und Mützchen
- Decke fürs Baby
- Spucktuch / Mulltuch
- ggf. bei langem Weg Windeln zum Wechseln
- Babyschale fürs Auto
Die vaginale Geburt
- Leitlinie – Durchlesen lohnt sich, so bist du informiert, was üblich ist und was nicht, was deine Rechte sind, was der neueste wissenschaftliche Stand ist. Welche Empfehlungen von Fachkommissionen derzeit gegeben werden.
- Mutterschafts-Richtlinien: über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung
- Anwendung CTG – Leitlinie
Geburtsvideos Hausgeburt
Ich habe sehr viel Respekt vor Frauen, die sich für eine Hausgeburt entscheiden. Manchmal werden sie zu Verfechterinnen der “natürlichen Geburt” bzw. Alleingeburt. Nur, egal ob du zu Hause oder in der Natur, in einem Geburtshaus oder im Krankenhaus – mit oder ohne Hilfe – dein Kind zur Welt bringst: das ist alles eine natürliche Geburt! Wichtig ist vor allem, dass du dich vorab informierst, welche Optionen du hast & dann selbstverantwortlich entscheidest, wie und wo du gebären willst.
Als mentale Vorbereitung haben mir Videos von Geburten geholfen, von denen ich dir jetzt einige vorstellen möchte:
Geburt im Stehen (Zwillinge)
Sarah Schmid, Mutter von inzwischen acht Kindern, hat ein Buch über die “Alleingeburt” geschrieben und empfindet es als “freie Geburt”, selbstbestimmt und fern von Krankenhäusern ihre Kinder zur Welt zu bringen. Es gibt auch ein lustiges Video einer Hausgeburt (mit Hebamme) bei der, als die Plazenta kommen sollte, festgestellt wurde, die Frau ist mit Zwillingen schwanger (trotz Ultraschall unbemerkt)! Da kam dann unerwartet noch ein Kind.
Geburt in freier Natur
Eine Frau, mitten in der Wildnis, an einem Fluss: gebärt hier ihr Baby. Ihre anderen drei Kinder laufen derweil herum und spielen. Die Australierin Simone Surgeoner erklärt hier, wie es dazu kam und wie ihre Erfahrungen draußen im Wald waren: earthbirthmethod.com
https://www.youtube.com/watch?v=EsNhCWsDVQI
Kaiserschnitt – Wunschkaiserschnitt – Kaisergeburt
Vor- und Nachteile geplanter Kaiserschnitt
Grundsätzlich ist eine “spontane Geburt” (oft als “natürliche Geburt” bezeichnet, wobei ich den Begriff etwas miss-geleitet empfinde) einem Kaierschnitt vorzuziehen. Eben weil die Natur das so vorgesehen hat, und eine erfolgreiche mit dem eigenen Körper bewältigte Geburt sowohl für die Psyche der Mutter als auch für das Wohl des Babys sicherlich von Vorteil sind. Zudem ist und bleibt der Kaiserschnitt eine Operation – welche nur mit guten Gründen durchgeführt werden sollte.
Allerdings gibt es eine Menge Gründe, die eine Frau dazu bewegen können, einen geplanten Kaiserschnitt der spontanen Geburt vorzuziehen. Eine selbstbestimmte Geburt heißt in diesem Fall auch, dass die Frau selbst abwägen kann, welche Risiken sie eher bereit zu tragen ist. Wichtig ist nur, dass die Frau sich (gemeinsam mit dem Partner) vorher ausführlich informiert und nicht auf Grund von illusionären Vorstellungen sich entscheidet. Als Entscheidungshilfe mag folgende Tabelle dienen. Die genannten Vor- und Nachteile sind natürlich auch nur “Wahrscheinlichkeiten” und vom individuellem Empfinden abhängig.
Hast du noch weitere Argumente? Schreib es gerne in die Kommentare!
Kaiserschnitt - Vorteile | Kaiserschnitt - Nachteile | spontane Geburt - Vorteile | spontane Geburt - Nachteile | |
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Psychologie der Mutter |
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Psychologie des Babys | Möglichkeit: Kaiserschnitt erst nach dem Eintreten der Wehen |
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Risiko: - muss mit Kaiserschnitt, Saugglocke, Zange geholt werden |
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Körper der Mutter |
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siehe mögliche Risiken (unten) | ||
Körper des Babys |
könnte Abhilfe schaffen, allerdings darf die Mutter keinen Vaginalinfekt (Herpes etc.) haben, siehe: Stärkt Vaginal Seeding das Immunystem? |
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Risiken |
Wundheilung (z.B. der Gebärmutter, Vereiterung der Bauchdecke, Bauchfellentzündung) |
die Wahrscheinlichkeit keine Geburtsverletzung zu bekommen und keine Interventionen zu erfahren - also eine "komplikationslose Geburt" zu haben liegt bei 30-40 % |
individuelle Risiken kalkulieren was Inkontinenz und Prolaps etc. anbelangt siehe: Beckenboden-schäden Risiko kalkulieren |
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Geburtsort |
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nach der Geburt |
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wichtige Dokumente / Richtlinien
- Kaiserschnitt Richtlinie, Leitlinie wie ein Kaiserschnitt durchzuführen ist
- eine Facharbeit über den Umgang mit Neugeborenen [[“Die Betreuung des Sectiokindes” von E. Perchtold – Archivlink]] bei einem Kaiserschnitt
geplanter Kaiserschnitt Ablauf – mögliche Probleme beim Wunschkaiserschnitt
Dass jeder Mensch anders ist und anders empfindlich, sollte klar sein. Jedoch kann folgende Liste helfen, sich mental auf eventuelle Herausforderungen einzustellen – vielleicht hast du Glück und bleibst verschont oder empfindest es nicht als schlimm
Die Zeit kurz vor dem Kaiserschnitt
- Du kommst zu deinem Termin vermutlich sehr früh in die Klinik. Manchmal bringen andere Geburten den Zeitplan durcheinander und du wirst länger warten müssen und dann z.B. erst Mittags rankommen
- Der Schambereich wird etwas rasiert – im Bereich der OP; das kannst du üblicherweise selbst erledigen
- Es wird ein Einlauf empfohlen, damit dein Darm entleert ist. Frag nach einem warmen Einlauf, der könnte angenehmer sein.
- Du wirst ein OP Hemd und eine Netzunterhose anziehen
- Dein Partner wird sich auch umziehen müssen und grüne OP-Kleidung tragen – die Wartezeit vor der OP im “Vorraum” wirst du eher alleine sein; dein Partner wird dann dazu geholt, wenn die OP losgeht
- Du bekommst eine oder zwei Kanülen in Arm oder Hand gelegt
Die Spinalanästhesie
- Du bekommst eine Spinalanästhesie (SPA)
- (bei ungeplanten Kaiserschnitte hingegen wird meistens die bereits gelegte PDA verwendet – die PDA wirkt langsamer als eine SPA (erst nach ca. 15-30 Minuten) und man braucht höhere Dosen; eine PDA Nadel wird oft schmerzhafter empfunden; die SPA-Nadel ist dünner)
- bevor die gelegt wird, wird dein Rücken desinfiziert (vermutlich mit Jod eingeschmiert?), und mit Tüchern eingedeckt, bis auf den SPA-Bereich.
- Dann wirst du am Rücken an der Einstichstelle [2]meistens der 3. Lendenwirbel, also in der Mitte der Lendenwirbelsäule, dass ist der Bereich unter der Brustwirbelsäule betäubt. Dazu musst du aufrecht sitzen und einen Katzenbuckel machen (im Liegen auch möglich).
- Die SPA wirkt ab Brusthöhe (?), innerhalb weniger Minuten werden dann deine Beine und dein Gesäß warm/taub oder kribbeln.
- Nicht wundern: du kannst unter Umständen noch Zehen/Beine leicht bewegen; spürst vielleicht sogar Berührungen – aber Kältereiz und Schmerzreiz sollte weg sein, das wird getestet. –
- Jetzt wirst du liegen und warten, dass es losgeht.
- Eine recht wahrscheinliche Nebenwirkung kann sein dass dein Blutdruck abfällt, und dein Kreislauf etwas verrückt spielt: du bekommst Kopfweh, oder hast starken Schwindel, evtl. Übelkeit und Beklemmungsgefühle – der Arzt kann dir entsprechende Gegenmittel verabreichen
- Falls die SPA nicht richtig oder nur einseitig wirkt, wird noch einmal gestochen – das verlängert den Prozess zwar, aber wegen der lokalen Betäubung bekommst du davon nicht viel mit
Der Kaiserschnitt
- Vermutlich wird ein Blasenkatheder gelegt
- Deine Arme werden vermutlich fixiert, also links und rechts leicht festgebunden, damit du im OP nicht unabsichtlich herumfuchtelst.
- OP-Tücher werden aufgelegt und ein Sichtschutz wird aufgehängt
- Du wirst aufgeschnitten, und manche Gewebeschichten werden aufgerissen (damit es später besser heilt): es kann also sein, dass du das Reißen hörst; ebenfalls wird Fruchtwasser etc. abgesaugt, es gibt also Geräusche wie beim Zahnarzt
- Je nachdem wie das Baby liegt wird an deinem Bauch und Oberbauch herumgedrückt und herumgeruckelt und gerüttelt, das kann sich sehr befremdlich anfühlen
- Dein Baby ist da! Es wird vermutlich recht schnell in ein warmes Tuch gewickelt, dir gezeigt und dann zur Untersuchung für ein paar Momente fortgeführt. Je nach Krankenhaus bekommst du es dann gleich wieder auf die Brust gelegt – oder dein Mann kann es im Nebenraum auf dem nackten Oberkörper ordentlich bekuscheln.
- In dieser Zeit wird deine Plazenta “geboren” und du wirst du zugenäht., Das kann noch einmal gut 30-40 Minuten dauern.
- Zeit für Vaginal Seeding / Mikrobiomübertragung? (Link 1)
Die Zeit nach der Kaiserschnitt-OP
- Du kommst in einen Beobachtungsraum, Mann und Baby vermutlich bei dir. Hier bleibt ihr ein paar Stunden (in der Zeit könnte dein Baby zB auch gewogen und noch einmal untersucht werden, das ist dann die U1) bevor es auf die Wochenbettstation geht – falls deine Narbe blutet, wirst du einen recht schweren Sack (2kg) auf deinen Unterbauch gelegt bekommen, damit die Blutung gestillt wird
- Du hängst mittels Katheder an einem Schmerztropf. Der wird aber vermutlich am nächsten Tag entfernt, sodass du ab dann nur noch Schmerztabletten bekommst.
- Vermutlich: Am Anfang hast du das Gefühl nie wieder aufstehen zu können, du kannst dich nicht bewegen, auch nicht auf die Seite drehen. Spätestens am nächsten Tag (vielleicht noch am selben Abend) wirst du allerdings angehalten aufzustehen, was große Schmerzen bereitet. Dein Blasenkatheder wird gezogen, sodass du zur Toilette gehen kannst (und musst): Du wirst nur mit gekrümmten Oberkörper gehen können. Drücke eine Handtuchrolle als Unterstützung auf deinen Unterbauch! die ersten 2-3 Tage sind sehr schmerzhaft, die erste Woche hart; aber es wird (so sagen alle!) täglich besser. Du wirst sehr wahrscheinlich dein Kind nicht versorgen können die ersten Tage: dein Mann darf also wickeln und dir beim Kind anlegen helfen.
- Im Wochenbett zu Hause wirst du dich immernoch nicht frei bewegen können, umdrehen und gehen fällt schwer, das wird dann Woche für Woche besser.
- In den Tagen danach wirst du vermutlich Antibiotikum und ggf. vorbeugend Thrombose-Spritzen verabreicht bekommen
- Es kann sein, dass du Kopfschmerzen hast, als Nachwirkung von der SPA
- für den Kreislauf: nicht zu warm duschen, am besten mit Hilfe und/oder im Sitzen. Wickel dir einen Schal eng um den Bauch.
- manche Frauen spüren Nachwehen sehr deutlich (das sind die Schmerzen, wenn sich die Gebärmutter zurückbildet und wieder zusammenzieht, meistens so 3-4 Tage nach der Geburt); besonders bei den weiteren Kindern – unabhängig vom Kaiserschnitt kannst du die Nachwehen mehr oder weniger stark spüren – lass dir dann ggf. Schmerzmittel geben
- Blutungen – siehe Wochenbettinfos. Sind in etwa gleich stark wie bei einer vaginalen Geburt.
- Stillen
Kaiserschnitt Wundheilung Hilfe
Es ist gut wissen, was bei einem geplanten Kaiserschnitt auf dich zukommt. Und hier noch ein paar Tipps, welche du anschließend beherzigen solltest.
Die Narbe, die du siehst, macht ja nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Narbe aus – nach innen ist das Gewebe durch alle Schichten vernarbt. Sobald es möglich ist, kannst du hier Lockerungs-Übungen machen.
- im Krankenhaus:
- 4 mal am Tag – bzw. alle paar Stunden für 20-30 Minuten Eiswürfel-Packung zur Kühlung auf die Narbe legen (Krankenschwester fragen!), bis zu 8 Wochen nach der OP fortführen
- Stützstrümpfe (Wadenkompression): hilft Schwellungen zu verhindern, unterstützt Zirkulation des Blutes (Rückfluss), verhindern Thrombose in den Beinen und Venen – welche Kompressionsstrümpfe sind besonders geeignet?
- herumlaufen: gut fürs Narbengewebe und für die schnellere Genesung. bringt den Kreislauf in Schwung
- auf dem Bauch liegen: wenn das möglich ist (und nicht zu schmerzhaft!) sollte es probiert werden, das hilft bei der Rückbildung der Gebärmutter und minimiert die Schmerzen der Nachwehen
- Postpartum Leggings, zB von baobeimaternity – mit Unterstützung für den Bauch, bzw. Bauchgurt / Kaiserschlüpfer zur Stabilisierung – ab zweiten Tag für ein paar Wochen (nicht zu lange, damit die Muskulatur nicht faul wird, und sich selbst wieder halten lernt… aber am Anfang gute Art zu unterstützen)
- beim Niesen und Husten: ein Kissen vor den Bauch pressen, mit beiden Armen halten und sich bei den Ellenbogen fassen, Beckenboden anspannen; oder Kopf zur Seite drehen / über die Schulter niesen
- Die Haut um die Narbe (später die Narbe selbst) mit verschiedenen (harten/weichen) Textilien wieder sensibilisieren. Dadurch wird das Zell/Nerven-Wachstum angeregt und es kommt seltener zum Missempfindungen. Einfach ein bis zwei Tage nach der OP damit beginnen, so viele Tage/Wochen bis sich der Bereich wieder normal anfühlt.
- Narbenbereich massieren
- möglichst aufrecht beim Stillen sitzen, um Druck von der Narbe zu nehmen (auf einem Stuhl oder im Bett mit Kissen unter den Knien) – Stillkissen verwenden und Baby mit gerollten Handtüchern / Kissen bequem positionieren
- Wickelkommode / Windelzubehör auf Höhe des Bauchnabels, damit man sich nicht beugen muss
Übungen zur Heilung nach Kaiserschnitt
- Unterleib kontrahieren – 5 Sekunden halten, 5 Sekunden Pause, 3 Wiederholungen (vordere Hüftknochen “bildlich” zueinander ziehen)
- Beckenboden Muskulatur trainieren – stündlich: anspannen 5 Sekunden, 10 Sekunden Pause, … stell dir vor, du versuchst eine Blaubeere in deiner Vagina zu halten
- Kissen unter den Po legen, dann “rutschen” die Bauchorgane etwas nach oben, die Narbe ist entlastet und so dann Übungen machen – zB Beckenboden (“do kegels”) – dabei tiefe Bauchatmung üben
Beckenbodentraining
- mit den Übungen 6 Wochen nach der Geburt beginnen (ist auch schon in der Schwangerschaft gute Übung)
- Übungsvideo Beckenbodentraining
- nach der Geburt: den Beckenboden erstmal entspannen! [3]Beckenboden im Alltag – Archivlink
Bonding Bad nach der Geburt
- Das Baby wird gebadet und dann auf die nackte Brust der Mutter gelegt, die schön warm im Bett liegt. (Methode nach Brigitte Meissner)
- empfohlene Zusätze: Wildrosenöl
- Das Baby wird sinnlich gebadet (Methode “Thalasso Baby Bad” von Sonia Rochel). [4]bissel robuster in der traditionell nigerianischen Methode
Für meine Mama:
Wochenbett – alles was du wissen musst
- Ruh dich WIRKLICH aus. erste Woche komplett im Bett, zweite Woche “am” Bett – also auf dem Sofa, dritte Woche in der Nähe des Sofas, also laaangsam wieder starten, viel schonen, sei gut und freundlich und geduldig mit dir. Das ist wichtig für deine Heilung.
- nimm dir nix vor, lass dir Zeit – für dich zur Heilung und fürs Baby zum Kennenlernen. nur langsame Spaziergänge…
- nicht wundern, du könntest Verspannungen und Muskelkater von der Geburt haben
- Nachwehen: besonders beim Stillen. Sie dienen der Rückbildung der Gebärmutter. (je mehr Geburten du hattest, desto stärker werden leider meistens die Nachwehen) – Schmerzen lindern, indem man soviel wie möglich auf dem Bauch liegt (dann hat die Gebärmutter Gegendruck), auch nach KS individuell möglich, darf nur nicht arg schmerzen
- Du wirst am Anfang sehr viel Blut und Schleim verlieren. Drei Lagen Binden sind normal, die wechselt man nach dem Klogang – der sogenannte stärkere Wochenfluss (Wundsekret der Gebärmutter) dauert 2-3 Wochen; danach brauchts weniger Binden
- Wochenfluss dauert insgesamt 4-8 Wochen und ist erst a) blutig (fette Blutklumpen sind normal und kein Grund zur Sorge) b) dann braun c) dann gelb d) dann weiß
- Statt mit Klopapier solltest du nach dem Urinieren deine Scheide mit Wasser sauber spülen; entweder aus einem Krug – oder praktisch ist ein Bidet für die Hand (sogenannte Po-Dusche)
- Falls die obere Lage Binde irgendwie schmerzhaft reibt, kann man sie mit etwas Olivenöl benetzen
- Du wirst dich untenrum doch sehr wund fühlen, Schmerzen durch die größeren und kleineren Risse haben. Diese Schmerzen kannst du lindern mit Sitzbädern; Kühlung. Kühlung zB durch Binden, die vorher im Gefrierfach waren – oder mit Wasser gefüllte Ballons/Kondome, die dann mit Mull oder einer sauberen Socke überzogen werden.
- Stuhlgang kann am Anfang sehr schmerzhaft sein, besonders wenn er fest ist – vielleicht zu Tabletten greifen, die den Stuhl weicher machen, um das zu umgehen
- In der Zeit des Wochenflusses darfst du nicht baden, um Infektionen zu vermeiden; duschen geht – aber in den ersten zwei Wochen keinen Schaum an die Wunde lassen
- Alles zum Thema Stillen: hier
- Eventuell leidest du weiterhin unter Wassereinlagerungen. Da helfen Stützstrümpfe/Kompressionsstrümpfe; Beine hochlagern – das Wasser wird sich ca. über eine Woche hin wieder abbauen; hauptsächlich über krass viel Schwitzen
- wichtig: viel viel Trinken! (besser für Stuhlgang, Kreislauf, Schwitzen-Ausgleich)
- Akzeptieren, dass die Emotionen sind, wie sie sind. Nicht jeder quillt über vor Liebe (entwickelt sich später!), manchen ist zum Weinen (depressiv) und manchmal ist man auch in einer Art “Schockstarre” und fühlt erstmal nix.
- 3 Tage nach der Geburt gibt es die sogenannten HEULTAGE! Da ist der Hormon-Umschwung besonders krass zu spüren und die Welt stürzt dann gefühlt ein. Verurteile dich nicht, lass es fließen. Gut wäre, wenn dein Partner auch von diesem Phänomen weiß.
- Besuch, wenn, dann nur kurz und mäßig. Also Einzelpersonen, kein Trubel… sich trauen NEIN zu sagen, wenn es noch nicht passt. Es gilt der Tipp: maximal einen Termin am Tag! Also wenn an dem Tag die Hebamme kommt (oder ihr sogar zum Amt oder Arzt müsst), reicht es völlig aus an Programm – Besuch dann eben wann anders!
- wenn du Pech hast, hast du nen Monat nach der Geburt wieder deine Periode… jupp, alles möglich.
Videos: https://www.youtube.com/watch?v=lvqCCau7eLE
Nach der Geburt
- die ersten Wochen: können anstrengend werden 🙂
- sechs Wochen nach der Geburt gibt es ein Schrei-Peak: Also eine Phase in dem das Baby besonders viel weint und quengelig ist. das ist bei ALLEN Kindern rund um den Globus so. Und wenn dein Kind früher zur Welt gekommen ist, dann liegen die Schrei-Tage trotzdem sechs Wochen nach dem ursprünglichen Geburtstermin.
weiterer Lesestoff - Quellenangaben
↑1 | "Vaginal seeding" - eine nachträgliche Einreibung mit Geburtskeimen könnte Abhilfe schaffen, allerdings darf die Mutter keinen Vaginalinfekt (Herpes etc.) haben, siehe: Stärkt Vaginal Seeding das Immunystem? |
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↑2 | meistens der 3. Lendenwirbel, also in der Mitte der Lendenwirbelsäule, dass ist der Bereich unter der Brustwirbelsäule |
↑3 | Beckenboden im Alltag – Archivlink |
↑4 | bissel robuster in der traditionell nigerianischen Methode |