Wie ist es in Armut zu leben? | Ein mutiges Projekt von vier Freunden

Wow, kurz vor dem Schlafengehen bin ich eben noch auf ein super ambitioniertes Projekt gestoßen! Vier Freunde haben sich aufgemacht nach Guatemala um dort für fast 2 Monate (56 Tage) an der Armutsgrenze zu leben. Also in echter Armut. Die Menschen die dort leben, müssen mit einem einzigen Dollar pro Tag auskommen. Was heißt das, wenn man es mal am eigenen Leib ausprobiert? Kannst du für einen Dollar am Tag leben? Ich finde es mutig, was sich die 4 Freunde da vorgenommen habe und unterstütze deren Projekt sehr gerne mit einem Filmkauf.

Man kann sich selbst aussuchen, wieviel man für den Film bezahlen möchte – 1 Euro wird dann mindestens an das Hilfsprojekt „Chino and Rosa Education Fund“ gespendet, je mehr man draufzahlt, desto mehr wird auch gespendet.

Ein paar Gedanken während ich den Film schaue:

  • ich finde es super spannend zu sehen, wie „Westler“ versuchen mit dem Problem der Armut umzugehen. Da wird kalkuliert und mit Zahlen jongliert. Wieviel Kalorien brauchen wir pro Tag zum Überleben, wieviel Nährwert steckt in welchem Nahrungsmittel. Kaufen wir uns ein Huhn („aber das legt doch nicht automatisch Eier!“) oder halten wir einfach an Gemüse fest?
  • dass sie sich das Leben sogar noch schwieriger, und somit realistischer gemacht haben, indem sie das tägliche zu Verfügung stehende Geld dem Zufall überlassen haben. So wurde jeden Morgen ein Zettel mit einer Nummer gezogen. Stand da eine 4, konnten 4 Dollar verwendet werden, stand da eine Null – gab es eben kein Geld für Essen, Holz oder anderes.
  • Hut ab, dass sie die Sache durchziehen – trotzdem die Jungs schon nach 2 Wochen schon gar nicht mehr glücklich schauten. Wenn nicht ausreichend Nahrung vorhanden ist, fehlt auch die Energie für jegliche Aktivitäten. Selbst als Christ krank wurde, sind sie geblieben.

Wer sich nicht sicher ist, ob er das Projekt unterstützen will, kann sich auch erst einmal die Video-Logs der Jungs anschauen. Während ihres Aufenthalts in Guatemala haben die vier kleine Videos und Updates online gestellt. Sicher schon einmal interessant genug: Vlog – Living on One – The Change Series.

Daily-Life Beispiel

 

Trailer


try to be poor

Und wie das so ist, wenn man in eine Richtung recherchiert, tun sich weitere interessante Funde auf. So gibt es auch eine kleine Doku über ebenfalls vier Freunde, die ein Leben in Armut in Haiti am eigenen Leib erfahren: 28 Tage in Haiti

2 Responses

  1. Tja, leider nicht erkennbar, wie alt der Beitrag ist.
    Ist das nicht schrecklich? Da gehen Jugendliche in den Busch um Arm zu leben. Das ist toll? Aber sie leben ja nicht arm. Sie haben nur 1 Dollar am Tag. Im Kopf, im Bewustsein aber wissen sie, die Kinder der Superreichen Wohlstandssatten Nation, dass diese angebliche Armut zeitlich begrenzt ist.
    Was also soll das?
    Auf so eine Schnapsidee kann nur kommen, wer keine anderen Probleme hat.
    Muss ich mein Essen wegwerfen, um zu wissen, dass die Folge der Hunger ist?
    Muss ich die Hand ins Feuer legen, um zu erfahren, dass Feuer wirklich heiss ist?
    Eigentlich ist dieser sogenannte „Selbstversuch“ Zeugnis eine ungeheuerer Demuetigung fuer die wirklichen Armen in Guatemala (oder sonstwo). Da kommen satte Europaer auf dem Abenteuertripp, um mal zu fuehlen wie es ist, Arm zu sein.
    Der Arme wird hier zum Harlekin, sein Leben wird als Gruselmaerchen vorgefuehrt, doch er selber ist nicht interessant. Der Mensch ist nicht interessant. Nur dieser Zustand, die Armut.
    Gott im Himmel, was fuer ein elendes Abenteuer.

  2. Vielleicht sollte ich ergaenzen: Ich lebe in Mittelamerika, mehr als 25 Jahre. Ich habe viel Armut gesehen. Ich sah im Wald eine Lichtung, da stand eine Huette, errichtet aus Aesten und Zweigen. Und in der Huette war ein Loch als Fenster. Und da heraus blickten mich zwei kleine Kinder an.
    Ich sprach dann mit dem Vater. Die Mama schaemte sich und versteckte sich. Sie wuschen sich in einem Fluss und nahmen von dort ihr Wasser. Sie hatten immer Hunger. Der Vater konnte ein bisschen Gemuese pflanzen. Ab und zu konnte er auch davon etwas verkaufen. Dann war sozusagen Sonntag, denn er besorgte Huehnerbeine zum Essen.Und sie freuten sich.
    Ach wie elendig ist doch dieser widerliche sogenannte Selbstversuch uebersatter Europaer. Das Leid der Menschen benutzen um auch mal Leid zu spueren. Geht mir weg aus dem Licht.

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