Es ist, wie es ist. Von der Entscheidung, den anderen so sein zu lassen

Ich lese Lausters „Wege zur Gelassenheit“. Blätter mich von Kapitel zu Kapitel. Suche etwas, was mir noch neu ist und nicht in zigfachen Psychoratgebern schon durchgekaut und so oft gewälzt wurde, dass eine Murmel draus geworden ist. Nach einem Drittel horche ich auf, meine Augen beißen sich fest. Schöne Worte schreibt er da. Ich bin berührt. Und möchte seine Worte mit euch teilen:

Der Schwache kämpft, will Stärke beweisen. Der wirklich Starke kann die Dinge geschehen lassen, wie sie geschehen. Wir fragen nicht: Warum sind keine zwei Monde am Himmel, warum ist die Mohnblüte nicht gelb? Wir betrachten den Mohn und sind damit zufrieden und ausgefüllt. Aber die Nachbarin, die wollen wir anders haben, den Kollegen prangern wir an. … Alles hat seinen Sinn und seinen Platz, wie können wir uns anmaßen, darüber ständig zu richten und alles besser zu wissen? (Peter Lauster)

Mir gefällt sein Grundgedanke, die Menschen anzunehmen, wie sie sind. Aufzuhören, sich zu beklagen, wenn die anderen nicht so handeln, wie wir es gerne hätten. Dann sind wir in Forderungen und Wunschvorstellungen verstrickt, und im inneren Widerstand gefangen. Widerstand gegen etwas, das wir sowieso kaum ändern können. An der Illusion festzuhalten, der andere müsse nur dieses oder jenes tun, endlich das richtige sagen, oder doch lieber einmal nur den Mund halten… das bringt uns nicht weiter. Es erzeugt nur unnötigen Kampf und verschwendet unsere Energie. Wir haften dann an den Vorstellungen. Wer loslässt, hat beide Hände frei, wie es so schön heißt. Und auch: „Es ist, wie es ist, sagte die Liebe.“

Welch befreiendes Gefühl, den anderen so stehen zu lassen, wie er gerade ist. An ihm nicht rumdoktern und rumändern zu wollen. In den Spiegel sehen, bei sich ankommen… und sehen: wo möchte ich mich noch ändern, wie kann ich noch wachsen, mich weiterentwickeln? Denn dann sind wir an einer Baustelle angelangt, auf der wir wirklich etwas bewegen können!

Let me be the way i am
Let me be the way i am

 

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