Erfahrungsbericht: Psychotherapeutische Klinik – stationäre Psychotherapie

Jedes Jahr zu Weihnachten erinnere ich mich unweigerlich an mein dunkelstes Weihnachtsfest. Das Wort Fest ist hier irgendwie fehl am Platze. Vor fast genau zehn Jahren kam ich in eine Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Das war eine schwere Zeit damals und ich bin bis heute sehr dankbar für die Hilfe, die ich in der psychotherapeutischen Klinik bekommen habe. 

Denkst du, oder eine Freundin oder Angehöriger von dir, zur Zeit darüber nach, ob du stationäre Psychotherapie brauchst? Dann soll dir dieser Artikel weiter helfen!

Wann sollte ich in eine Psychotherapeutische Klinik gehen?

Wenn du das Gefühl hast: „nichts geht mehr“ und spürst, dass du dein Leben gar nicht mehr auf die Reihe bekommst. Ich hab damals eigentlich nur noch geweint, mich die ganze Zeit im Bett verkrochen und war aus lauter Angst und Panik nicht mehr in der Lage, einkaufen zu gehen – geschweige denn zur Uni zu gehen. Da musst du nicht alleine durch! Mir hat das eine riesige Last von den Schultern genommen, als klar war, dass ich in die Klinik gehen werde. Endlich musste ich mich nirgendwohin mehr quälen, ich war offiziell krank geschrieben und konnte mich einfach nur um mich und meine seelische Gesundheit kümmern.

Was für Leute sind in einer Therapieklinik stationiert?

Wunderbare Menschen. Empfindsame Seelen. Leute, die den Mut haben, etwas an ihrer Situation ändern zu wollen. Ich habe in der Klinik für Psychotherapie ungemein herzensliebe Menschen kennengelernt und habe richtig gute Freunde gewonnen. Meine Station war überschaubar, wir waren etwa 20 Leute. Ein paar hatten, wie ich, mit Ängsten und Panik zu schaffen. Andere waren depressiv und hatten extreme Schlafstörungen. Manche wussten einfach, irgendwas stimmt nicht mit ihnen. Es gab eine Frau, die hatte wahnsinnig Schmerzen beim Kauen, sie konnte ihren Mund kaum öffnen. Die Ärzte hatten keine körperliche Ursache gefunden. Ein Drittel der Patienten hatte irgend eine Form von Ess-Störungen. Es ist auf jeden Fall hilfreich gewesen zu sehen, dass die Seele so viele Wege findet, ihren Schmerz auszudrücken. Ich habe in einem Dreibett-Zimmer gelebt, es gab auch Einzel- und Doppelzimmer. Am Anfang ist es vielleicht gewöhnungsbedürftig sich das Zimmer zu teilen, aber ich glaube fast, das ist ein Teil der Therapie. Damit du dich nicht zu sehr zurück ziehst und immer jemanden zum Reden hast (und natürlich auch der Zuhörer bist).

Ein liebevoller Begleiter

In meinem Buch erzähle ich dir, was mir bei Angst und Panik besonders hilft – und mache dir Mut, deine Träume zu leben. 

Wage die Herausforderung!

Mein Buch über den Mut zum Reisen ist genau das Richtige für dich, wenn du

  • immer wieder unter deinen Ängsten leidest
  • sogar manchmal wegen deiner Panikattacken nicht dein Haus verlassen konntest
  • dich langsam wieder herauswagst und wieder am bunten schönen Leben teilnehmen willst
  • auf Reisen immer gestresst bist
  • Angst vor einer großen Reise hast
  • aber gleichzeitig endlich reisen gehen willst
  • von fremden Ländern und Abenteuern träumst
Es ist an der Zeit deine Angsterkrankung hinter dir zu lassen und dich wieder ins Leben zu wagen!

Wie ist ein typischer Tagesablauf in der Stationären Psychotherapie?

06:30 Aufstehen

07:00 – 08:00 Frühstück

08:00 – 09:00 Gruppengespräch

10:00 – 11:00 gruppentherapeutisches Angebot

12:00 Mittagessen und anschließende Mittagsruhe

13:00 Entspannungstechniken (Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxion)

15:00 Einzeltherapie (2-3 mal pro Woche)

18:00 Abendbrot

22:00 Nachtruhe

Was für Therapieformen werden in einem Klinikum für Psychotherapie angeboten?

Jeden Vormittag gab es nach dem Gruppengespräch eine Therapiestunde mit spezieller Therapieform. Weil ja nicht nur Reden hilft, sondern auch in den Körper hinein zu spüren oder sich künstlerisch auszudrücken.

  • (Kommunikative) Bewegungstherapie
  • Systemische Familienaufstellung
  • Musiktherapie
  • Kunsttherapie
  • Körpertherapie

Was kostet mich ein Aufenthalt in einer Psychotherapeutischen Klinik?

Ist die Klinik Teil eines ganz normalen Krankenhauses, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Therapie. Allerdings kostete es mich damals ungefähr 10 Euro am Tag für den stationären Aufenthalt. Darin enthalten ist auch die Verpflegung und Unterbringung.

Wie lange dauert die stationäre psychotherapeutische Behandlung?

Angesetzt sind drei Monate, also 12 Wochen. Das hört sich verdammt lang an, aber ich verspreche dir: die Zeit vergeht wie im Fluge und diese Wochen BRAUCHST du auch, um wirklich anzukommen. Und um dich auf die Therapie einzulassen.

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Was ist der Unterschied zu einer Psychiatrie?

Auch wenn wir scherzhaft manchmal meinten, wir befinden uns in der Klapsmühle („in der Klapse“), war das wohl eher eine zynische Art damit umzugehen, dass wir uns in stationäre Behandlung begeben hatten. In einer psychotherapeutischen Klinik werden allerdings andere Erkrankungen und Probleme behandelt, als in einer Psychiatrie. In der stationären Therapie geht es um die Heilung oder zumindest Linderung von psychischen Beschwerden. Wie Probleme mit dem Essen, der Körperwahrnehmung, Stress, Traurigkeit und Ängsten. Agoraphobiker, Hypochonder, Bulemiker… für alles gibt es einen passenden Namen. Alles in allem sind die Leiden psychischer Natur und haben keine körperliche (organische) Ursache.

In einer Psychiatrie hingegen werden eher Menschen behandelt, die oft einen Defekt im Gehirn haben. Das können demente Personen sein, oder Menschen mit Schizophrenie. Auch Leute, die sich selbst oder andere in Gefahr bringen können, werden hier untergebracht. Ein großer Unterschied zur (geschlossenen) Psychiatrie ist ebenfalls, dass die Klinik für Psychotherapie eine FREIWILLIGE und SELBSTVERANTWORTLICHE Entscheidung ist. Du kannst jederzeit wieder gehen!

Wie lang ist die Wartezeit?

Einfach anrufen und herausbekommen! Nur Mut! Ich habe damals etwa zwei Monate auf einen Therapieplatz warten müssen.

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Lesermeinung: „Etwas Großes und Seltenes ist hier gelungen: Ein Buch wie heilende Gespräche mit einer guten Freundin. Jemand, die weiß worum es geht, die lähmende Angst und Panik nicht als Krankheit, sondern als Teil des täglichen Lebens kennt und erlebt. Ein Buch, das mal als warmherzige Schilderung, mal mit wertvollen Vorschlägen, aber immer wieder auch als entschlossene Erklärung für das echte Leben geschrieben wurde. Ein Leben, das eben gerade durch die Mischung aus Angst, Mut, Freude und Verzweiflung und all den anderen Zutaten lebenswert wird, die am Ende ein glückliches oder erfülltes Leben ausmachen. Irgendwie viel mehr als ein Ratgeber für Menschen mit Angst-Störungen.“

Psychotherapeutische Klinik Erfahrung

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