Die verwundbare empfindsame Seele

Ich lese gerade, dass jemand, der eine empfindsame Haut, auch eine empfindsame Seele hat – wohingegen Menschen mit widerstandsfähiger Haut sich wohl so etwas wie ein „dickes Fell“ zugelegt haben. Ob so eine straffe starke Haut vielleicht einfach nur besser schützt und dahinter sich nicht auch eine empfindsame Seele verbergen kann? Ich weiß es nicht.

Verwundung macht dich menschlich

Aber ein Satz auf einer der darauf folgenden Seite lässt mich aufhorchen, denn er gefällt mir gut:

“Irgendwann muss der Mensch die ewig befürchtete und abgewehrte Verwundung der Seele geschehen lassen, um zu erfahren, dass die Seele daran noch lange nicht zugrunde geht. Man muss wieder verwundbar werden, um das Wunderbare erleben zu können.” (Dethlefsen & Dahlke in: Krankheit als Weg)

Sollen wir also die Verwundung geschehen lassen, weil sich so nun einmal „echtes Leben“ manchmal anfühlen muss? Und damit die Chance haben, die großen und kleinen Wunder ganz „mit Haut und Haar“ zu erleben, dass es uns im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut geht“!?

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8 Responses

  1. Du bringst einem echt zum Nachdenken, darüber sollte man sich echt mal Gedanken machen. Man muss heutzutage immer so stark sein und hat gar keine Zeit seine Wunden richtig ausheilen zu lassen….

  2. Ich finde, das sind sehr tiefsinnige Gedanken, auch die Wurzel der Worte: WUNDer, VerWUNDbarkeit, WUNDerbar, verWUNDet…
    Das deutet doch sehr darauf hin, dass es einen Zuxsammenhang gibt zwischen Sich-Verwundbar-Zeigen und Wunder wahrnehmen können. ich sehe das als eine tiefe Wahrhiet an.
    Lieb Grüße
    Marina

    • besonders spannend ist doch: WUNDerbar. ob man sich wundert, wenn man eine Wunde davonträgt? zumindest das etymologische Wörterbuch zieht keine Verbindung zwischen wundern und Wunde – allerdings weiß es keine befriedigende Wortherkunft von “wundern” – weiß nur um die Wortbedeutung: “in Erstaunen versetzt sein”… ist man das nicht auch, wenn man eine Wunde davon trägt? und ist eine jede Wunde, die heilt, nicht auch ein faszinierendes Wunder an sich?

  3. Die Sache mit dem “dicken Fell” ist ja vielleicht “gut gemeint”. Damit läßt man manche Dinge vielleicht nicht ganz so nah an sich heran. Aber auf dem Weg dahin muß man sich auch verbiegen und Verletzungen ertragen. Vielleicht sollte man sich selbst nur nicht zu hart machen und wie bei allem im Leben ein gesundes Mittelmaß finden?! Vor allem aber, sollte man immer bei “sich” bleiben, meine ich.

    Liebe Grüße, Emily

  4. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist ;)

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es stimmt. Vielleicht nicht bei allen, aber wahrscheinlich bei vielen.

    Und Verwundungen sollte man auch geschehen lassen, ja. Es bleibt eine Narbe. Eine Wunde ist verheilt, aber sie erinnert uns an das, was wir erlebt haben. Sie erinnert daran, dass wir an etwas gewachsen sind. Dass uns nicht jede Verletzung umbringt.

  5. Es ist ja nicht so, dass man mit dem Wissen und der Weisheit von heute auch vor Jahren schon ausgetattet war. Und so passiert es eben, dass man verletzt wird. Ich denke, es passiert so ziemlich jedem Menschen und ein jeder reagiert anders. Manche müssen reden, manche müssen schweigen, manche weinen, manche trinken einen über den Durst, manche verzweifeln, andere versumpfen, manche vernarben innerlich und andere eben äußerlich.
    Wichtig ist n jedem Fall, dass man den Weg aus dem Verletzungstief wieder herausfindet.

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