BLUTIGE ERDBEEREN

Blutige Erdbeeren (Strawberry Statement)
Spielfilm, USA, 1969
 

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Regie: 

 

Stuart Hagman

   
  Kamera:  Ralph Woolsey    
  Darsteller:   Bruce Davison, Kim Darby, Bud Cort    
  Produktion:   R. Chartoff & I. Winkler für MGM    

 blutige erdbeeren - strawberry statement

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Blutige Erdbeeren - eine turbulente Geschichte von Simon, der verträumt und leichtfüßig durch das Leben wandert, politisch desinteressiert und seinen Kanu-Sport liebend. Die damaligen Studentenunruhen ziehen auch an ihm nicht spurlos vorrüber: zwar hat er - wie viele andere noch - keine Ahnung, worum es wirklich geht, aber Revolte und Widerstand klingt schon mal gut, zumal er bei den stattfindenden Protesten auch noch Linda kennenlernt, die zwar genauso wenig eine Ahnung hat, aber immerhin doch Engagement zeigt. Nun gehören beide zum "Proviant-Kommando" - und während Simon nur im Kopf hat, Linda als Freundin zu erangeln, so spielen sich im Hintergrund die zahlreichen Protestaktionen und Demonstrationen ab, auf denen Simon gut und gerne auch mal mitschlendert.

Zu meiner Begeisterung erkannte ich nach einigem Zögern doch tatsächlich Bud Cort in seinen besten Jahren. Schon durch "Harold and Maude" hat er bei mir ein Stein im Brett. Dieses Foto vereint die typischen Charaktere der Bewegung: George (Murray MacLeod), der eigentlich Rechte, dem es letztendlich egal ist, mit wem er sich schlagen kann, der deswegen im Verlauf des Filmes vom Kommunisten-Hasser zum Revolutzer mutiert. Elliot (Bud Cort), der gar keine Ahnung hat und nur will, dass endlich was los ist und eben Simon, mit seinem verrückt-schrägem Hut, nicht ganz klar im Kopf und in der Gedankenführung - hauptsache man kann das Leben genießen. Nur vor der Mutter hat er irgendwie noch Angst. An sich war er mir ein sympathischer Charakter, aber weshalb man aus Freude am Leben gleich zu einem Egoisten werden muss ist mir unerklärlich. Selbst Linda schafft es nicht, ihn wachzurütteln.

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peace

Schließlich also, nachdem zahlreiche Aktionen ohne Zwischenfälle nicht die gewünschten Reaktionen hervorriefen, kommt es zum spannenden Finale. Simon, der sich oft gerne selbst in der Rolle des Redners und Revoltierenden gesehen hat, sitzt mit hunderten Mitverbündeten in der großen Halle seiner Uni, und alle singen: "All we are saying is give peace a chance!" Draußen stehen schon die blutrünstigen Polizisten und ein Haufen Gaffgieriger und Besserwisser. Der Gesang von innen überträgt sich leider nicht nach außen, man zündet gerade mal eine Kerze an, und erreicht damit soviel, wie die unpolitischen Studenten mit ihren Demonstrationen... Die Polizei räumt in schlechtinszenierten Szenen den Saal, prügelt wie bekannt auf alles los, und Simon und Linda verlieren sich im Gemenge, als sie brutal auseinander gerissen werden.

Und irgendwie beginnt man sich dann zu ärgern, wenn man auf der Suche nach Bildmaterial des Filmes ist, und dann solche Filmplakate findet: "Their dream was to go to college." Einmal mehr wird dadurch bestätigt, dass viele den Film gar nicht verstanden haben, und erst recht wohl nicht diejenigen die am offensichtlichsten durch ihn angegriffen werden. Amerikanische Logik minimiert das Problem auf den Wunsch, einfach nur eine Uni zu besuchen, ein glückliches Leben zu führen, den Frieden auf der Welt zu wollen (was auch immer dies bedeutet) - stattdessen kriegen alle eins auf die Nase. Ooch! Das ist aber unfair! Der Film schafft es intelligenter Weise ein klischeehaftes Bild der damaligen Zeit aufzubauen, und dennoch bei der Realität zu bleiben. Schade nur, dass die Mehrheit sich durch diesen Film eher bestätigt als angegriffen fühlt. Leise, gewitzt und fast merklos zeigt der Film auf, warum all die Proteste scheitern mussten, und warum diese Studentenbewegung eher lächerlich und peinlich war: Niemand interessierte sich wirklich für die Welt und was der eigene Staat wirklich abzog, vielmehr entstand hier nur ein neues kollektives Selbstwertgefühl, dass mit Drogen und cooler Musik einfach unterstrichen wurde.

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Zu guter letzt nicht zu vergessen, dass selbst aus diesem Film tiefster Patriotismus herausschimmert. Vielleicht ist es eher auch als eine Kritik gedacht, eine nochmalige Unterstützung der Darstellung der naiven und unwissenden Studenten, deren Vorbild neben Kennedy nun auch Che Guevara ist. Die Amerikaflagge bleibt den ganzen Film lang das aus dem Hintergrund hervorstechende Symbol, auch auf Lindas Kleidung findet sich die USA-Flagge mit einem Peace-Zeichen drauf. Paradox und mit unklarer Aussageabsicht ebenfalls, dass zwar die Staatsflagge hängen bleibt, die Putzfrau allerdings den Hieronymus Bosch abnimmt. Zu Bosch heißt es in einer Quelle: "Bosch (1450-1515) hat das Thema des Narrenschiffs schon früh verarbeitet, um jene zu geißeln, die [...] ihr Leben ungezügelt, d.h. mit egoistischen Vergnügungen verbrachten, anstatt sich um ihre Mitmenschen zu kümmern. Bosch hat auch den Spiegel als Allegorie der Gewissensprüfung oder auch als Symbol des narzistisch nur mit sich selbst beschäftigenden Individuums als ein dem Mittelalter schon lange vertrautes Thema wieder aufgenommen." In diesem Zusammenhang ist die Filmszene ja purer Sarkasmus.

"Irgendwas zwischen Lehrstück und Aufschrei."

 

Quelle: http://www.leipzig-life.de/leinwand/kritik/24768_1409.html

"Möglichkeiten und Notwendigkeiten politischen Engagements"

 

Quelle: http://berlin.stadtus.de/kino/film22055.html

"Revolution ist sexy." meint cinezone.com

 

Quelle: http://cinezone.com/zone/2/html/index_link.html#/zone/2/2003/0307/blutige_erdbeeren_kritik.html

"Film erzählt seine Geschichte gut und wirksam"

 

Quelle: http://www.cyberkino.de/entertainment/kino/107/107879.html

Meinungen...

 

Quelle: http://www.new-video.de/v.php3?xid=3208 , http://www.allwatchers.com/Topics/Info_14292.asp

"Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht"

 

Quelle: http://www.br-online.de/unterhaltung/kino/filme/200306/2502/

 "Ein patriotischer Film"

 

Quelle: www.amazon.de  

"vor seiner "Politisierung" hängt ein Bob-Kennedy-Poster in seinem Zimmer und später, nach der Politisierung [...] immer noch"

 

Quelle: http://www.filmzentrale.com/rezis/blutigeerdbeeren.htm

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