>>Streiten
wir über Afrika. Warum ist die Lage so
hoffnungslos?
Wegen
der Massenmedien in der westlichen Welt. Wir erfahren, wie man
in Afrika stirbt, aber nicht, wie man lebt. Die Medien verbreiten
Halbwahrheiten und sind nicht aufrichtig.
[...]
Es gibt in mehreren Ländern eine junge radikale Bewegung. Aber
alles, was wir über Afrika wissen, ist die Fliege im Auge des
Kindes. Wir wissen alles über das Leiden, über
Hunger, über Aids.
Das ist aber die Wirklichkeit.
Nein,
das ist nur ein Ausschnitt der Wirklichkeit. Da lese ich gerade in
einer englischen Zeitung, Afrika sei vom Bürgerkrieg
zerrissen. Was für eine Lüge! Afrika umfasst 53
Staaten, und in den meisten herrscht kein Krieg oder
Bürgerkrieg, sondern Frieden. Das wahre Bild Afrikas ist weit
komplexer, als es die Medien darstellen wollen:
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Afrika
wächst, auch intelektuell, es gibt Widerstand gegen die
bestehenden Verhältnisse und nicht nur Passivität.
Wir müssen gegen diese Lügen ankämpfen. Wir
hören soviel über das Sterben, nichts über
das Leben.
Erinnern
Sie sich an die Tournee, die Rocksänger Bono [...] unternahm,
um auf das dortige Elend aufmerksam zu machen? Solche Rettungsaktionen
sind populär und garantieren Aufmerksamkeit.
Da
bin ich eher skeptisch. Ich kenne viele Leute in Afrika, die sagen:
"Wir wollen bitte nicht von Bono gerettet werden." <<
Interview Auszug aus "amnesty journal" mit Henning Mankell, Autor von "Der Chronist der Winde"
1) warum wollen wir uns als Retter aufspielen?
2) warum machen wir die "zu Rettenden" abhängig und nicht selbstständig!?
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