damals, in der Blüte meiner Angsterkrankung, stolperte ich über ein Buch mit dem Titel „Hypochondrie kann tödlich sein:“. Da blieb mir erst sofort die Luft weg. Als Hypochonder, der ich war, war ich erst einmal überbesorgt, ob ich mir gerade lebensgefährliche Dinge zumute… bis ich den Witz dahinter verstand und etwas gequält lachen musste. Dieses „Handbuch für eingebildete Kranke“ hat mir dann vielleicht einen Schritt geholfen, mir selbst mit Humor zu begegnen. Ich war oft in dem Wunsch gefangen, einen dicken Schutz-Anzug um mich zu haben, in einer kompletten Sicherheit zu verharren, damit ja nix schlimmes passiert. Ich wusste aber auch: Hätte ich diesen Schutz-Anzug, ich würde mich nur besorgt fragen, ob er denn auch hält?
Sicherheit ist eine Illusion. Die meisten Menschen sind nicht besonders mutig, sondern sie verdrängen nur diese stete Unsicherheit. Ein Hypochonder ist somit jemand, der zuviel Aufmerksamkeit auf mögliche, und meist geringe, Wahrscheinlichkeiten verwendet, dass etwas passiert, was sich womöglich schlimm anfühlen würde. Ich nehme mich immer wieder in den Arm, wenn bei mir die Alarmglocken schrillen und sage mir: wenn es ernst würde, würde mir geholfen – und solange es nicht ernst ist, habe ich genügend Zeit, mir Sorgen zu machen… Hypochondrie ist gefährlich… weil sie dich vom Leben abhält!