Vogelstimmen imitieren lernen – CD-Rezension
Ich wollte schon immer wie ein Vogel singen können. Jetzt weiß ich, wie es möglich sein kann!
Unseren gefiederten Freunden schenken wir meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit. Dabei gehört Vogelgezwitscher wie Atmen zum Leben dazu. Glücklicherweise gibt es Ornithologen (Vogelkundler) und Piepmatz-Begeisterte, die uns ein bisschen mehr über die Welt der fliegenden Zweibeiner erzählen können.
Es gehört zu einem „Sonntagsritual“ von mir, genüßlich dem Podcast zum „Vogel der Woche“ zu lauschen und mich dabei mit Feldstecher im Gras liegend vorzustellen, einen seltenen kostbaren Blick auf Wasserralle, Brachpieper oder Blaustirnblatthühnchen erhaschen zu können.
Spätestens seit dem Anhören der Vogelstimmen CD von Ralph Müller weiß ich: Verstecken ist gar nicht nötig! ;) Mit den richtigen Lauten kommen die zauberhaften Wesen von ganz alleine. Zumindest so mancher Vogel scheint dem nachgeahmten Vogelsang soviel Vertrauen geschenkt zu haben, dass er dem Wildnislehrer Müller einfach vor die Füße gehüpft ist.
Die Sprache der Vögel lernen – mit Vogelstimmen CD!
Auf der Suche nach einer Anleitung zum Lernen von Vogelgesang bin ich über die Doppel-CD von Ralph Müller gestolpert. Hier lernte ich als erstes, dass nicht aller Vogelgesang dasselbe zu bedeuten hat. Die schönen Melodien, die wir im Frühjahr vernehmen sind meistens Balzgesänge. Also Lieder, mit denen die Männchen ein Weibchen imponieren wollen und gleichzeitig damit ihr Revier behaupten. Dann gibt es aber auch noch Warnrufe und Kontaktrufe. Vögel haben also im wahrsten Sinne des Wortes ihre eigene Sprache mit jeweils unterschiedlicher Bedeutung.
Wir erfahren interessante Fakten zur Geschichte des Vogel-Lockens als Jagdmethode – oder wie man mit „Mäuseln“ Beute imitieren kann (sogenannte Reizjagd). Ralph Müller beispielsweise saß im Dickicht und gab piepsende Mäuselaute von sich, um einen Uhu anzulocken. Als doch tatsächlich ein Fuchs im Gebüsch auftauchte und ihn erstaunt ansah: so eine große Maus hatte er wohl noch nie zu sehen bekommen!
Wer also selbst einmal lernen möchte, wie ein Vogel zu tschilpen, zwitschern, pfeifen, dem sei die Vogelstimmen Imitieren CD sehr ans Herz gelegt. Okay, aller Anfang ist schwer und Übung macht den Meister (schließlich müssen die Muskeln der Stimmbänder erst alles neu lernen). Und ich kam mir auch nach nur kurzer Zeit Üben so vor, wie der Flötenfischer bei Käptn Blaubär als die Pommes erfunden wurden… :D
Pfeif – und Stimmtechniken, die auf der CD vorgestellt werden
- klassisches Pfeifen – zB Dompfaff, Zilpzalp und Kleiber
- Stimmlaute (Töne mit der eigenen Stimme erzeugen) – zB Kuckuck, Taube, Uhu, Ente
- Kehllaute (Vibrieren in der Kehle) – zB Rabe, Krähe
- Roll-Pfeifer (gleichzeitig Pfeifen und Vibrieren im Gaumenbereich) – zB Schwarzspecht, Kranich
- Zischlaute – zB Elster, Schwan
- Zahnlaut (diese hohen flimmernden Töne, erreicht man in dem man die Zunge an den Gaumen hinter die Schneidezähne legt und dabei einen Spalt lässt) – zB Goldhähnchen, Tannenmeise und jaja, die Maus!