Empfehlung

Wissen, wie die Welt sich genau dreht

„Mama, das ist?“ fragt mich mein Zweijähriger ständig. Müllauto, Mülltonne, Müll – das bekomme ich noch hin. Aber Planierraupe, Radlader, Düsenflugzeug?? Und wie genau funktioniert eigentlich ein Mähdrescher? Da wird es schon speziell und ich komme an meine Grenzen. Wie gut, dass es Bücher gibt!

Zu wissen, wie die Welt organisiert ist, ist gar nicht so selbstverständlich. Viele Dinge hab ich mich noch gar nicht gefragt oder mir richtig bewusst gemacht. Wie ein Toaster von innen aussieht, z.b. oder wie GPS eigentlich funktioniert.

Da man als Eltern auch nicht alles wissen kann, liegt es nahe, ein paar Bücher zu Rate zu ziehen. Am besten wenn sie kindgerecht aufgearbeitet sind. 

Dem DK-Verlag ist es gleich bei drei Büchern sehr gut gelungen 

Wie toastet der Toaster das Brot?

… zeigt wie die Dinge an sich funktionieren. Wie ist ein Auto eigentlich aufgebaut und aus welchen Teilen besteht ein Flugzeug? Was geschieht im Inneren, unsichtbarem Teil, einer Rolltreppe?

Es werden alle möglichen Fragen beantwortet, und dabei wird manchmal schon etwas mehr Verständnis von den Dingen abverlangt. Im Grunde geht es darum ein bisschen besser zu verstehen, wie Maschinen, die großen als auch die kleinen, eigentlich funktionieren. Hier wird das Mikroskop, die Röntgenstrahlung oder auch eine Klimaanlage erklärt. Sogar das Forschungszentrum CERN kommt in diesem Buch vor. Besonders faszinierend war für meinen Kleinen natürlich Bau und Funktionsweise eines Turmkrans. 

Wie kommt die Milch in die Tüte?

… zeigt hingegen die äußeren Kreisläufe, den größeren Zusammenhang, wie alles zusammen spielt: zum Beispiel wie der Postversand organisiert ist. Oder wer alles daran beteiligt ist, dass wir Kleidung und Lebensmittel im Laden kaufen können oder wie Papier hergestellt wird. Aber auch vor etwas komplexeren Themen wird kein Halt gemacht, z.b. wie funktioniert das Internet, was passiert bei Online-Bestellungen oder sogar GPS wird erklärt. Da lerne ich selbst noch viel hinzu.

Das ist definitiv ein Buch, was man immer wieder anschauen kann, und sie später vielleicht sogar von dem Kind selbst erklären lassen kann, wohin die Kacke eigentlich geht oder wie das Licht in die Birne kommt… Für neugierige, wissbegierige Kinder, die wissen wollen wie unsere Welt funktioniert. 

Die Geschichte einer Straße

… ist ein Buch zum Unendlich-Geschichten finden und nebenbei eine Menge über die Historie der westlichen Welt zu erfahren. Angefangen mit der Steinzeit, folgt der Buch über tausende Jahre der Entwicklung einer Stelle am Fluss. Es siedeln sich Menschen in Zelten an, bauen Hütten, später feste Häuser und Burgen. An jeder Ecke ist was los: Menschen streiten sich, kümmern sich um Haus und Tier, erzählen sich Geschichten oder müssen zum Zahnarzt. Ja, auch schon im 13. Jahrhundert! Man entdeckt einen Weinhandel, Diebe und Bettler, einen Pranger, eine Waffenschmiede, große Handelsschiffe und Menschen auf der Toilette… Spannend auch der Bau einer Basilika mit einem Kran aus der Zeit der Römer 100 n. Chr…

Nicht erwartet hätte ich, dass sogar kriegerische Handlungen und auch die Schrecken der Pest dargestellt werden, was ja leider tatsächlich auch zum Leben der damaligen Zeit dazu gehört hat. 

Die Bilder sind mit kurzen Texten beschriftet, die auch die ein oder andere Frage an die aufmerksame Leserschaft stellen.  

Durch den harten Realismus von Pest und Krieg, Sklavenhandel und „an den Pranger stellen“ würde ich das Buch noch keinem sehr jungen Kind empfehlen. Und es ist vielleicht auch nicht als Vorlesebuch zur Guten Nacht geeignet — viel mehr ein pädagogisch wertvoller Nachmittag an einem verregneten Samstag. 

Ein bisschen fröhlicher geht es dann zu, wenn man die neuere Zeit betrachtet, der Frieden zurückgekehrt ist. Da sieht man den Perückenmacher, den Ballsaal, die Postkutsche… Und über allem prunkt am Horizont die Burgruine aus anno dazumal, zu der dann in der Gegenwart tatsächlich auch Touristen kommen. 

In der neueren Auflage gibt es dann sogar einen Blick in die Zukunft. Futuristisch typisch gibts da natürlich ein Lufttaxi, Schlafkapseln und Roboter, die Häuser bauen und Haare schneiden. Aber immerhin auch eine tech-freie Zone, ein Recyclingzentrum und ein Insektencafé. Ein bisschen schade finde ich hier, dass die Dinge nicht im Konjunktiv geschrieben sind sondern als gegebene Tatsachen. Z.b ‚Drohnen werfen Pakete in Rutschen auf Gebäuden ab“ oder „Weltraumreisen sind erschwinglich geworden.“

Über den DK-Verlag


Der Dorling Kindersley Verlag gehört zur Verlagsgruppe Penguin Random House. Das Verlagsprogramm umfasst ein breites Spektrum an hochwertigen Lexika und Ratgebern zu den unterschiedlichsten Themen: Mensch und Natur, Geschichte und Musik, Eltern und Kind, Reiseführer sowie Sach- und Spielbücher für Kinder.

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