Falsche Atmung und Panikattacken – Über die gute Wirkung vom richtigen Atmen

Wenn du Angst hast, schnürt sich dir die Kehle zu und du hast das Gefühl, nicht mehr richtig Luft zu bekommen. Viele nehmen an, dass Symptome wie zB Schwindel daher kommen, dass sie Angst haben. Aber auch umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenigen ist bewusst, dass sie durch falsches Atmen tatsächlich auch den Grundstein für eine Panikattacke legen können! In diesem Artikel erfährst du alles über die gesunde Atmung.

Das Problem mit der falschen Atmung

Du merkst es vielleicht gar nicht mehr, aber durch das falsche Atmen bist du total verspannt. Deine Schultern sind hochgezogen, deine Brust eingesunken, dein Kiefer verspannt. So kannst du gar nicht vollen Atem schöpfen und die Kraft einer tiefenentspannten Atmung nutzen. Denn mit der Atmung versorgen wir ja den ganzen Körper mit Sauerstoff und reinigen dadurch unser Blut. Wer Angst hat, hält außerdem den Atem an, das verlangsamt total den Stoffwechsel. Durch eine falsche Atmung trägst du also dazu bei, dass dein Körper voller Blockaden ist. Dann fühlst du dich viel leichter matt und schlapp.

Eine falsche Atmung ist oberflächlich und bringt uns aus dem Gleichgewicht! Wenn du nur flach atmest, musst du schneller Atmen. Das erhöht auch deinen Puls. Dein Körper steht unter ständiger Anspannung. Folge davon sind Kopfschmerzen, Kreisflaufprobleme, Nervosität und Müdigkeit.

Hyperventilation und Panik

Es gibt Menschen, die unter einer chronischen Hyperventilation leiden. Das heißt, sie atmen zu schnell und steigern ihren Atem.  Der Atem geht nur flach und erfolgt nur im oberen Brustkorb. Dadurch wird nur ein kleiner Teil der Lunge genutzt, was sich negativ auf den Kohlendioxidspiegel im Blut auswirkt. Die Folge davon ist Benommenheit und Schwindel, Unwirklichkeitsgefühle und… genau: Panikattacken. Du musst nicht hyperventilieren um die Folgen eines ungesunden Atmens zu spüren: wenn du Ängste hast, und dich reinsteigerst, dann verkrampfst und achtest nicht mehr auf tiefe langsame Atmung. Aber das kannst du lernen!

Wie atme ich richtig? Wie atmet man entspannt?

Richtige Atmung will gelernt sein. Viele heben beim Atmen die Schultern mit an. Dabei müssen die ganz locker bleiben. Die natürliche Atmung geht fließend und langsam. Atme durch die Nase ein! Die meisten atmen in den Brustraum… und vergessen das Wichtigste: die Bauchatmung.

Wie oft pro Minute Einatmen ist normal?

Der Mensch sollte, insofern er sich in Ruhe befindet, nicht mehr als 15 mal pro Minute einatmen. Dies kann sich natürlich bei körperlicher Anstrengung auf 30 mal pro Minute steigern. Wenn du dich entspannst, kannst du es schaffen deinen Atemrhythmus auf 6-8 Mal pro Minute zu reduzieren.

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Hier erfährst du viele gute Atemtechniken und wie du sie in einen Spaziergang in deinen Alltag einbauen kannst.

 

 

Wie atmen wir richtig? Wo beginnt die Atmung?

  1. Atme in deinen Bauch. Dabei bläht sich dein Bauch wie ein Ballon auf.
  2. Dann atmest du weiter ein, deine Rippen dehnen sich auseinander.
  3. Ganz zum Schluss erst hebt sich sanft dein Schlüsselbein.
  4. Vergiss nicht die Atempause. Halte nicht einfach die Luft an, sondern warte ruhig ab, bis das Ausatmen wie von alleine geschieht.
  5. Die Ausatmung erfolgt dann von oben nach unten. Das heißt am Ende erst lässt du die Luft aus deinem Bauch und ziehst dafür den Bauchnabel nach innen. Das heißt, es ist wichtig, dass du vollständig ausatmest.
  6. Dann folgt wieder eine kleine Atempause, bis dein Körper bereit fürs Einatmen ist.

Die richtige Atmung hat eine unglaublich positive Wirkung auf unsere Nerven, und unser Wohlbefinden. Dann hilft die Atmung zur Entspannung, das tiefe Atmen zur Beruhigung.

Welche Atmung ist die beste? Warum ist Bauchatmung gut?

Fachlich korrekt müsste es eigentlich Zwerchfellatmung heißen. Wenn du richtig atmest, übernimmt das Zwerchfell 80% der Arbeit. Bei der oben richtigen Atmung  – wie oben beschrieben – atmen wir aber nicht nur in den Bauch, auch wenn für viele das das Lernfeld darstellt. Eine richtige Atmung ist vollständig. Das Wunder der Atmung hat viele positive gesundheitliche Wirkungen:

  • durch tiefe Atmung bekommen wir Klarheit und Ruhe
  • wenn du langsam und gleichmäßig atmest, kannst du so Ängsten und Stressgefühlen entgegen wirken
  • eine volle Atmung verhindert die Ablagerung von Toxinen in den Lungenzilien
  • der Blutkreislauf wird verbessert
  • sie hat positiven Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt, somit werden wir widerstandsfähiger
  • Sie verbessert tatsächlich auch die Verdauung! Denn die Zwerchfellatmung bewirkt eine Massage der Verdauuungsorgane.
  • langsames Atmen beruhigt auch den Herzschlag. Auch wird durch die tiefe Atmung die Herztätigkeit erleichtert. „Durch die Zwerchfallabflachung beim Einatmen bewegt sich auch das Herz weiter nach unten und wird dadurch größer und länger, sodass es mehr Blut aus den Venen aufnehmen kann.“ (Zitat Morschitzky)

 

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